Sonntag, 6. Oktober 2013

Coney Island und das Bügeleisen

Für unseren letzten kompletten Tag in New York entschieden wir uns einen typischen Sonntagsausflug zu unternehmen und fuhren zu Coney Island. Einst eine Insel im Atlantik, wurde die schmale Meerenge zwischen Insel und Festland aufgeschüttet und bildet heute den südlichen Zipfel von Brooklyn. Coney Island ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet einen Strand, Vergnügungsparks und das New York Aquarium, welches unser primäres Ziel war. Wegen Bauarbeiten mussten wir jedoch vier Stationen früher als erwartet aussteigen und fühlten uns während unserer 45-minütigen Wanderung in dieser menschenverlassenen Gegend gar nicht wohl. Beim Anblick eines Riesenrads, einer Achterbahn und Nathan’s wurde uns wohliger und wir beschlossen bei Nathan’s die laut Reiseführer „besten Hotdogs weit und breit“ zu probieren. Hotdogs sind Teil amerikanischer Kultur und statistisch gesehen verdrückt jeder Amerikaner 60 Stück im Jahr.

Trotz des ungemütlichen Wetters sind wir am Strand entlang zum Aquarium gelaufen, wo wir pünktlich zur Seelöwenfütterung eintrafen und eine unterhaltsame Show geboten bekamen. Durch den Sturm Sandy wurde das unmittelbar am Meer gelegene Aquarium stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Aquarium befindet sich nun im Umbauprozess, weshalb Haie und Quallen momentan leider nicht zu sehen waren. Doch abgesehen von Fisch- und Korallenbecken und putzigen Seelöwen gab es hier Pinguine und Walrosse zu beobachten. 

Auf dem Rückweg fuhr glücklicherweise die Bahn downtown und da es erst später Nachmittag war, stiegen wir 23th Street in Manhattan aus und kamen geradezu auf das Flatiron Building zu, das im Süden des Madison Square Garden liegt, an der Kreuzung der 23th St, Broadway und 5th Ave. Das „Bügeleisen“ galt nach seiner Erbauung 1902 als das höchste Gebäude der Welt und läutete durch seine Stahlgerüst-Konstruktion das Zeitalter der Wolkenkratzer ein. Um den Flair der Stadt zum letzten Mal einzusaugen, sind wir entlang des Broadways bis zum Times Square gelaufen. Dieser gutbesuchte Platz ist bekannt für seine illuminierte Silvesterkugel und die vielen leuchtenden Billboards. Hier sind wir selbstverständlich die Tage zuvor auch schon vorbeigekommen, u.a. befindet sich Madame Tussaud’s hier.

Bahnhof Coney Island

Schon ist der Teller leer. Yummy!
Leerer Strand...
...mit künstlicher Palme?

Den Ball treffe ich bestimmt!

Los, applaudiert mir!


Flatiron Building
Edward Hoppers nachgestellte Nighthawks-Szene im Flatiron
Times Square











Samstag, 5. Oktober 2013

Central Park

Die grüne Oase inmitten des Betondschungels bietet den New Yorkern Raum für sportliche Betätigungen, Erholung auf Wiesen, Sonnenbäder, Picknick oder den Besuch von Veranstaltungen. Der Central Park dehnt sich über 4 km aus und ist ca. 800 m breit. Im Park befinden sich ein Zoo, ein Schlösschen, Seen, Fontänen, Brücken und vieles andere mehr. Aber genug der Worte, es folgen ein paar Impressionen unseres Samstages im Central Park.
Turtle Pond
Auf dem Conservatory Water finden Modellbootsrennen statt
Auf dem Belvedere Castle mitten im Park
Das große Reservoir, das Teil der Wasserversorgung Manhattans ist
Brücke
The Lake
Pferdekutschen
Denkmal für US-Soldaten, die im 1. WK gekämpft haben
Cleopatra's Needle (1500 BC)

Freitag, 4. Oktober 2013

Chinatown, UN, St. Patricks Cathedral und Macy’s

Am Freitag haben wir den Tag in Chinatown begonnen, das in der Lower East Side gelegen ist. Hier dominieren chinesische Läden und Märkte, chinesische Schriftzeichen und Lokale mit landestypischen Spezialitäten. Angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit und nahezu 30°C fühlten wir uns für einen kurzen Augenblick wie in Südostasien. Im Norden grenzt Little Italy an, wo längst Chinesen das Sagen haben. Bis auf einige Pizzerien und Eisläden konnten wir nicht viel entdecken. Wir entschieden uns in die nächste Subway zu steigen und zum United-Nations-Komplex zu fahren. 1945 in San Francisco konstituiert, hat die UNO ihren Sitz seit 1952 am East River in Manhattan. Leider war der Komplex für Besucher momentan geschlossen. Doch New York ist so reich an Sehenswürdigkeiten und Superlativen, sodass wir uns der St. Patricks’s Cathedral widmen konnten, der größten katholischen Kathedrale der USA, wenn man von der unfertigen Cathedral of St. John the Devine absieht. Die Fassade ist aus weißem Marmor und wird gerade restauriert, ebenso das Kirchenschiff. Den späten Nachmittag verbrachten wir im größten Kaufhaus der Welt. Macy’s nimmt einen ganzen Straßenblock ein und verfügt über acht Etagen. Ein wenig zeitintesiv ist das Shopping schon, aber man wird hier fündig und das zu fairen Preisen.

Buddhistischer Tempel in Chinatown

UN-Gebäude
Haupteingang der St. Patricks’s Cathedral
Hauptschiff der St. Patricks’s Cathedral
Macy’s

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Grüne Oasen

Am Donnerstag sind wir zu einer neuen beliebten Attraktion New Yorks gefahren, der High Line. Die High Line ist eine 1934 vollendete Hochbahn-Trasse, die zur Promenade umfunktioniert wurde. Auf der circa 10 m schmalen Trasse der einstmaligen Eisenbahn ist eine grünes Band entstanden. Entlang der Freizeitoase befinden sich Bänke, Kunstinstallationen und natürlich schöne Ausblicke über die Industrie- und Hafenregion New Yorks. Unser nächstes Ziel war der Union Square, der von einem Reiterstandbild Washingtons dominiert wird. Der Platz ist ein Treffpunkt der Bewohner und beliebter Demonstrationsstartpunkt. Das nächste grüne Areal, das wir aufsuchten, war der Washington Square, der früher als Duellstätte diente und bis 1819 Schauplatz von Hinrichtungen war. Heute wird er primär von Studenten der angrenzenden New York University aufgesucht. Das Wahrzeichen dieses Platzes ist der Washington Arch, wo einst General George Washington gegen die anrückenden Briten kämpfte.
Auf dem Rückweg kamen wir am Grand Central Terminal lang, der 1913 eröffnet wurde und gerade sein 100-jähriges Jubiläum hat. Die riesige Halle mit ihrer gewölbten Decke ist geprägt von hohen Bogenfenstern an jeder Seite. Als Überlandbahnhof konzipiert, dient der Bahnhof heute dem Nahverkehr und mit täglich mehr als 750 000 Reisenden herrscht hier ein hektisches Treiben.
Auf der High Line
Auf der High Line
Washington Reiterstandbild auf dem Union Square
Washington Arch auf dem Washington Square
Springbrunnen auf dem Washington Square
Grand Central Terminal
Grand Central Terminal

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Whitney Museum of American Art und Brooklyn

Der Mittwoch war der letzte gültige Tag für unseren New York Pass. Wir entschieden uns zum Whitney Museum of American Art zu laufen, das als eines der herausragendsten Museen für amerikanische Kunst des 20. Jahrhunderts gilt. Alle zwei Jahre erfolgt hier eine Ausstellung der aktuell bedeutendsten US-amerikanischen Künstler. Viele Künstler zeigten erstmals ihre Werke im Rahmen der Whitney-Biennal-Ausstellung, bevor sie zu Ruhm gelangten, so zum Beispiel Andy Warhol, Georgia O’Keefe und Edward Hopper.
Nach dem Museumsbesuch sind wir mit der Subway zum Brooklyn Museum of Art gefahren, das eine kleinere Ausgabe des Metropolitan Museums ist und in der Tat das zweigrößte Museum New Yorks ist. Es verfügt über eine umfangreiche ägyptische Sammlung und Werke zeitgenössischer Kunst. Auf dem Rückweg sind wir über die Brooklyn Bridge gelaufen, die Brooklyn mit Manhattan verbindet. 1883 vollendet, war sie die größte und die erste aus Stahl gebaute Hängebrücke. Sie sticht durch ihre zwei gotischen Doppelbögen hervor. Von hier hat man eine schöne Übersicht über Lower Manhattan und den East River.
South Carolina Morning, Edward Hopper im Whitney Museum

Second-story Sunlight, Edward Hopper
Route 6, Eastham, Edward Hopper
Brooklyn Museum
Avarice, Fernando Mastrangelo im Brooklyn Museum

Grey Area (Brown Version), Fred Wilson

Aussicht auf WTC 1 von der Brooklyn Bridge


Doppelbogen der Brooklyn Bridge

Dienstag, 1. Oktober 2013

Wall Street

Am Dienstag war es Zeit sich die Wall Street anzuschauen, das Herz des New Yorker Finanzdistrikts. Mit dem New York Pass hatten wir Zutritt zu dem Museum of American Finance, in welchem ehemals die Bank of New York untergebracht war. Das 100-jährige Bestehen der Federal Reserve Bank war Anlass für eine umfangreiche Sonderausstellung im Museum of American Finance. Die Federal Reserve Bank in New York ist eine von zwölf Bundesnotenbanken, in dessen Tresorsystem das größte Goldreservenlager der Welt untergebracht ist. Nach den umfangreichen Informationen sind wir zur legendären New York Stock Exchange, die als bedeutendste Börse der Welt gilt und seit 1813 existiert. Früher konnte man als Besucher die Galerie der Börsenhalle betreten, nach 9/11 dient das Museum of American Finance als Ersatz.
Da wir um die Mittagszeit hier waren, waren Imbissbuden, Restaurants und Straßen voll mit Bankern, die ihre Mittagspause abhielten. Die Straßen waren eng, voll und laut, sodass wir uns einfach nur zurückziehen wollten. Wie gerufen kam da die Trinity Church, eine der ältesten anglikanischen Kirchen Nordamerikas, die an der Achse der Wall Street liegt. Aufgrund von Bränden in der Vergangenheit steht hier heute der dritte Bau, der 1846 im neogotischen Stil errichtet wurde. Bis 1860 war sie mit der 100 m hohen Turmspitze das höchste Gebäude in New York.
Nachdem wir das Börsenviertel gesehen haben, wollten wir zum Museum of Biblical Art, wo es laut Reiseführer Werke von Otto Dix, Marc Chagall oder Jacopo Tintoretto zu sehen gibt. Dieses hatte aber leider wegen Umbauarbeiten geschlossen und so entschieden wir uns kurzerhand für das benachbarte Museum of Arts and Design, das am Columbia Circle liegt, der südwestlichen Spitze des Central Parks. Hier fanden eine Sonderausstellung zu Juwelen und eine Ausstellung zu zeitgenössischen Keramiken statt. Die Führung, an der wir teilgenommen haben, hat uns Einblicke in das Schaffen internationaler Künstler gegeben und uns die Interpretation der dargebotenen Werke erleichtert. Auf dem Rückweg haben wir kurz Halt am Lincoln Center for the Performing Arts gemacht, das ein wichtiges Kulturzentrums New Yorks ist.
Zweig der FED in New York
New Yorker Börse
Trinity Church
am Columbus Circle
Kunstwerk im Musem of Arts and Design
Im Hintergrund sieht man die Metropolitan Opera House, die den Mittelpunkt des Lincoln Centers bildet.

Montag, 30. September 2013

MoMA und NYC bei Nacht

Am Montag haben wir beschlossen den Tag mit der größten Kathedrale der Welt zu beginnen, die nur 10 Minuten von unserem Hotel entfernt ist. Der Bau wurde im 19 Jh. im neogotischen Stil begonnen und die Vollendung ist erst in einigen Jahrzenten geplant. Die Kathedrale ist so groß, dass die Freiheitsstatue bequem Platz darin hätte. Viel Zeit vertrödeln konnten wir nicht, denn das nächste Highlight auf unserer To-do-Liste war das Museum of Modern Art oder kurz MoMA. Dieses Museum bietet Kunstwerke seit 1880 auf sechs  Etagen. Begonnen hatten wir mit einer Sonderausstellung zu René Magritte, die uns sehr gut gefallen hat. Die fünfte Etage beherbergt Kunstwerke von Picasso, Matisse, Cezanne, Monet und van Gogh und vielen weiteren namhaften Künstlern. In der vierten Etage sind Künstler wie Joseph Beuys, Gerhard Richter, Jackson Pollock oder Andy Warhol vertreten. 
In den unteren Etagen haben wir uns Architektur und Design angeschaut sowie den Skulpturengarten. Nach fast fünf Stunden Aufenthalt, waren wir essen und sind die Fifth Avenue Richtung Empire State Building flaniert. Hier befindet sich das sogenannte New York Skyride, ein Film und bewegliche Sitze, bei der ein turbulenter Flug über Manhattan simuliert wird. Leider war der Film von 1995 und in entsprechend schlechter Qualität, aber wir können das gut verkrafte, da wir dank des New York Passes bereits 40% an Eintrittskosten gespart haben. NY Skyride war auch nur zum Zeittotschlagen gedacht, da zum einen montags viele Museen geschlossen haben und zum anderen unser Plan war, die New Yorks Skyline bei Nacht zu sehen. Nach 19 Uhr bestiegen wir hierzu das Rockefeller Center, das eine fulminante Sicht über das Lichtermeer bot.

Die Kathedrale St. John the Divine

Henri Matisse, Tanz I
Unverkennbar Andy Warhol
Claude Monet, Wasserlillien
Andy Warhol, Gold Marilyn Monroe
Pablo Picasso, Ziege
Rockefeller Center

Empire State Building und Lower Manhattan vom „Top of the Rock“

Der Central Park bei Nacht